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Chronik

14.03.2013 13:35 Alter: 11 yrs

2012

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09.02.: Lesung von Dr. Bettina Goldberg 08.05.: Verlegung von zehn Stolpersteinen 10.08.: Jubiläum "5 Jahre Stolpersteine in Lübeck" 20.09.: Verlegung von vier Stolpersteinen 13.11.: Vortrag "Flucht nach Shanghai" 06.12.: Erinnerung an die Deportation nach Riga

9. Februar: Lesung von Dr. Bettina Goldberg
Im Audienzsaal des Rathauses stellte die Privatdozentin Dr. Bettina Goldberg (Universität Flensburg) ihr gerade veröffentlichtes Buch "Abseits der Metropolen - Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein" vor. Die Lesung fand unter der Schirmherrschaft der Stadtpräsidentin, Frau Schopenhauer, und in Zusammenarbeit mit dem Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde statt. Das Buch basiert auf Goldbergs Habilitationsschrift und ist die erste Gesamtdarstellung zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein. Erstmalig werden hier die Bedingungen jüdischen Lebens in Klein-, Mittel- und Großstädten vergleichend untersucht.

8. Mai: Verlegung von zehn Stolpersteinen
Zehn weitere Stolpersteine vor dem Haupteingang des Geländes der Vorwerker Diakonie in der Triftstraße sollen an zehn junge Menschen mit Behinderungen erinnern, die im September 1940 im Rahmen der "Aktion T4" aus den Vorwerker Heimen deportiert und getötet wurden.
"Aktion T4" ist der Tarnbegriff für die als "Euthanasie" bezeichnete systematische Ermordung von mehr als 70.000 Bewohnern von Heil- und Pflegeanstalten durch SS-Ärzte und Pflegekräfte von 1940 bis 1941.
Opens internal link in current windowTriftstraße 139-143

10. August: Jubiläum "5 Jahre Stolpersteine in Lübeck"

Am 2. August 2007 verlegte Gunter Demnig die ersten 26 Stolpersteine für jüdische Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien in Lübeck. Der damalige Stadtpräsident der Hansestadt Lübeck nahm dabei die Stolpersteine als Schenkung der Bürgerinnen und Bürger an die Stadt offiziell an. Die fünfte Wiederkehr dieses Datums nahm die Initiative Stolpersteine zum Anlass, in den Räumen des CVJM in der Großen Petersgrube ein kleines Jubiläum zu feiern.

20. September: Verlegung von vier Stolpersteinen

An der früheren Dienstvilla des Hochofenwerks in Herrenwyk erinnert nun ein Stolperstein an Opens internal link in current windowDr. Moritz Neumark, der bis 1934 Generaldirektor war und 1943 aus Berlin deportiert wurde und im KZ Theresienstadt ermordet wurde.
Der weitere Schwerpunkt der Verlegung lag auf dem Gedenken an drei Lübecker, die ihren Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime mit ihrem Leben bezahlen mussten. Die Steine erinnern an:
Opens internal link in current windowHermann Schildberg
Opens internal link in current windowKarl Nitzschke
Opens internal link in current windowHeinrich Niemann

13. November: Vortrag "Flucht nach Shanghai"
Im Rahmen der Via-Vortragsreihe des Aegidienhof e.V. in der St.Annen-Straße berichtete Heidemarie Kugler-Weiemann zusammen mit Birgit Geweke und Jürgen Specht über das Schicksal vieler Tausender jüdischer Menschen, deren letzter möglicher Fluchtort ab 1938 Shanghai war, da hier kein Visum zur Einwanderung verlangt wurde. Darunter waren 32 Menschen aus Lübeck, die sich vor weiterer Verfolgung in die chinesische Stadt retten konnten, wo sie im Stadtteil Hongkew zwar schwierigste Lebensbedingungen vorfanden, aber die Kriegsjahre und die Ghettoisierung unter japanischer Besatzung überstanden.
Heidemarie Kugler-Weiemann berichtete von ihren Schicksalen anhand von Briefen und anderen Dokumenten. Birgit Geweke und Jürgen Specht haben mehrere Jahre mit ihren Kindern in Shanghai gelebt und zeigten anhand von Fotos, wie in der heutigen Metropole an die Zeit des jüdischen Exils erinnert wird.