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St. Annen-Straße 20 - Frieda Bär

Anfang 1935 zog das Ehepaar Semmy und Frieda Bär von der Königstraße 45 in die St. Annen-Straße 20, und zwar in eine Wohnung im ersten Stock.

Selig Semmy Bär war am 14.1.1891 in Lübeck geboren als Sohn von Caroline Bär, geborene Cohn. Er war Kaufmann und führte einen Papiergroßhandel. Seine Frau Frieda, geborene Kronenberg, stammte aus Giershagen in Westfalen und war am 24.8.1891 geboren.

Blieb das Ehepaar von der Deportation nach Riga im Dezember 1941 noch verschont, musste es jedoch Anfang April 1942 die eigene Wohnung aufgeben und in die St.- Annen-Straße 11, in das Asyl der Jüdischen Gemeinde ziehen. Dort starb Semmy Bär am 14. April 1942 um 23 Uhr im Alter von 57 Jahren. Doktor Tock, der als Arzt den Totenschein ausschrieb, nannte "Herzschwäche und Apoplexie" als Ursachen seines Todes, einen Schlaganfall also.

Frieda Bär wurde am 19. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert; der Transport VI/2 verließ Hamburg am 20.7.1942. Ein halbes Jahr später brachte der Transport Ct am 29. Januar 1943 Frieda Bär aus Theresienstadt nach Auschwitz - in den Tod.

Verzeichnis der Quellen außerhalb der Standardfachliteratur:

  • Adressbücher, Meldekartei und Sterberegister der Hansestadt Lübeck
  • Archiv der Hansestadt Lübeck, Staatliche Polizeiverwaltung 109, 110
  • Datenpool JSHD der Forschungsstelle “Juden in Schleswig-Holstein” an der Universität Flensburg
  • Gedenkbuch Theresienstadt
  • Memorbuch zum Gedenken an die jüdischen, in der Schoa umgekommenen Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen, hrsg. V. Miriam Gillis-Carlebach, Hamburg 1996
  • Transportliste Theresienstadt
  • Yad Vashem, The Central Database of Shoah Victims’ Names

Heidemarie Kugler-Weiemann, 2010