• Deutsch
  • English

St.-Annen-Straße 11 - Emilie Isabella Haas

Von 1926 an hatte die alleinstehende Emilie Isabella Haas ihr Zuhause im Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der St. Annen-Straße 11, anfangs im zweiten Stock, seit 1934 im ersten Stock.

Emilie Isabella Haas war am 8. August 1855 im niederrheinischen Heinsberg zur Welt gekommen.

Im Juli 1883 zog die 28Jährige von Hannover nach Lübeck in den Schüsselbuden 24. Als Verkäuferin verdiente sie ihren Lebensunterhalt; bisher ist nicht bekannt, wo sie arbeitete.

1894 fand sie eine Wohnung in der Mühlenstraße 5, später 33. Es folgten noch drei weitere Wohnungswechsel: 1899 Schüsselbuden 16, 1907 Mühlenstraße 21 und 1919 Hüxstraße 43. Von dort ging Emilie Isabella Haas dann kurz vor ihrem 71. Geburtstag in das Altersheim.

Am 19.7.1942 musste die 87jährige Lübeck verlassen und wurde in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit dem Transport VI/2 kam sie dort am 20.7.1942 an.

Nach drei Monaten starb sie am 27. Oktober 1942.

Das Standesamt in Heinsberg, dem Geburtsort von Emilie Isabella Haas, bestätigte den Lübecker Polizeibehörden, dass sie ordnungsgemäß den zusätzlichen Zwangsvornamen "Sara" angenommen hatte. Archiv der Hansestadt Lübeck, Polizeiverwaltung 124
Das Standesamt in Heinsberg, dem Geburtsort von Emilie Isabella Haas, bestätigte den Lübecker Polizeibehörden, dass sie ordnungsgemäß den zusätzlichen Zwangsvornamen "Sara" angenommen hatte. Archiv der Hansestadt Lübeck, Polizeiverwaltung 124

Verzeichnis der Quellen außerhalb der Standardfachliteratur:

  • Adressbücher und Meldekartei der Hansestadt Lübeck
  • Archiv der Hansestadt Lübeck, Staatliche Polizeiverwaltung 109, 110, 124;
  • Liste des Ordnungsamtes von 1963 über den Verbleib der Juden aus Lübeck (08.01, 1123)
  • Datenpool JSHD der Forschungsstelle “Juden in Schleswig-Holstein” an der Universität Flensburg
  • Gedenkbuch Theresienstadt
  • Memorbuch zum Gedenken an die jüdischen, in der Schoa umgekommenen Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen, hrsg. v. Miriam Gillis-Carlebach, Hamburg 1996
  • Transportliste Theresienstadt
  • Yad Vashem, The Central Database of Shoah Victims’ Names

Heidemarie Kugler-Weiemann, 2010