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Neuer Faulenhoop 23

Im Neuen Faulenhoop 23 in Lübeck-Karlshof lebte Heinrich Maaß mit seiner Familie. Foto Susanne Schledt 2009
Im Neuen Faulenhoop 23 in Lübeck-Karlshof lebte Heinrich Maaß mit seiner Familie. Foto Susanne Schledt 2009

Im Neuen Faulenhoop 23 war  Christian Friedrich Heinrich Maaß' letzte freiwillig gewählte Wohnstätte. Am 22. Mai 1897 in Roennau, Kreis Lübeck, kam der Sohn des Arbeiters Hans Christian Heinrich Maaß und dessen Frau Elisabeth, geborene Froese, zur Welt.  Heinrich Maaß verdiente sich seinen Lebensunterhalt als landwirtschaftlicher Arbeiter. Im Stadtarchiv Lübeck existiert keine Meldekarte von ihm. Im Adressbuch von 1939 ist er vermutlich aufgrund seiner im ersten Weltkrieg davon getragenen Verwundungen als Kriegsinvalide in privaten Unterlagen als Kriegsgeschädigter eingetragen.
Heinrich Maaß heiratete  Martha Christine Henriette, geb. Bruhns. Am 8.November 1924 wurde ihre einzige Tochter  Ruth Thea Elisabeth geboren. Im Jahre 1928 zog Familie Maaß vom Geibelplatz 14 in das Haus im Neuen Faulenhoop 23 der Gemeinde St. Gertrud, Gemarkung Israelsdorf dem heutigen Stadtteil Karlshof in Lübeck.

Heinrich Maaß gehörte als Bibelforscher der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Im Dezember 1937 wurde er verhaftet. Die Staatsanwaltschaft des Kieler Sondergerichtes stellte das Ermittlungsverfahren im Februar 1938 ein. Dennoch nahm die Gestapo Heinrich Maaß nach seiner Entlassung aus dem Untersuchungsgefängnis in sogenannte Schutzhaft.

Heinrich Maaß wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Von dort wurde er am 29. August 1940 unter der Häftlingsnummer 16352 in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Am 10. April 1941 wurde Heinrich Maaß dort ermordet. Seiner Frau wurde die Sterbeurkunde vom 16. April 1941 aus Dachau zugestellt.

 

Seine Urne wird in Lübeck auf der “Liste der auf hiesigen Friedhöfen beigesetzten Ascheurnen von Konzentrationären” mit den Angaben "geb.unbek., gest. unbek. beigesetzt am 09. 09.1942 Grablage: Urne im Krematorium” aufgeführt.

Im Oktober 1980 verstarb die Witwe Martha Maaß. Ihre Tochter Ruth verstarb 2008 im Alter von 84 Jahren.

Sterbeurkunde von Heinrich Maaß
Sterbeurkunde von Heinrich Maaß

Quellen

  • Adressbücher und Meldekartei der Hansestadt Lübeck
  • Dokumente aus dem Nachlass von Ruth Maaß
  • Imberger, Elke: Widerstand "von unten". Widerstand und Dissens aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Zeugen Jehovas in Lübeck und Schleswig-Holstein 1933-1945. Neumünster Karl Wachholtz Verlag 1991. S. 362.
  •  Mitgutsch, Andreas / Schiffer, Jochen: Zeugen Jehovas in Lübeck und Umgebung 1933-1945. Lübeck 2000. S.35.
  • Stiftung Bayerische Gedenkstätten: KZ-Gedenkstätte Dachau

 

         Susanne Schledt 2009